Donnerstag, 10 Oktober 2024 19:24

Bonn - Mutter wegen Totschlags zu 11 Jahren Haft

Prozess Prozess pixabay / Foto illustrativ

Das Bonner Landgericht hat eine 47-jährige Frau zu elf Jahren Haft verurteilt, nachdem sie ihre sechsjährige Tochter im Stadtteil Rüngsdorf erwürgt hatte. Der Fall erregte großes Aufsehen, da die Mutter ihre Tat gestanden und versucht hatte, sich nach der Tat das Leben zu nehmen.

Schwere Tat und Urteil

Die 47-jährige Angeklagte gestand, Anfang März ihre sechs Jahre alte Tochter in ihrer Wohnung in Bonn erwürgt zu haben. Das Gericht verurteilte sie wegen Totschlags zu einer elfjährigen Haftstrafe. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine lebenslange Haftstrafe gefordert, da es sich um einen besonders schweren Fall des Totschlags handelte. Doch das Gericht entschied sich für ein geringeres Strafmaß.

Besonders hervorgehoben wurde, dass das Kind seiner Mutter völlig vertraut hatte und nie mit einem solchen Angriff gerechnet hätte. Dieses Vertrauen machte die Tat besonders tragisch, was sich in der Höhe des Strafmaßes widerspiegelte.

Reaktionen während des Prozesses

Während der Urteilsverkündung zeigte die Mutter keine emotionale Reaktion. Sie nahm das Urteil zusammengekauert und regungslos entgegen. Selbst der erfahrene Vorsitzende Richter kämpfte während der Schilderung der Tat um Fassung.

Nach der Tat versuchte die Frau, sich das Leben zu nehmen. Sie suchte zunächst in der Badewanne durch einen Stromschlag den Tod, anschließend ging sie in den Rhein. Passanten entdeckten sie und konnten sie rechtzeitig retten. Am Ufer gestand die Mutter, dass ihre tote Tochter in der Wohnung liege. Rettungskräfte fanden das Mädchen, das kurz darauf in der Uni-Klinik verstarb.

Psychiatrisches Gutachten und offene Fragen

Im Verlauf des Prozesses äußerte sich ein psychiatrischer Gutachter zur Schuldfähigkeit der Angeklagten. Trotz ihrer langen Phasen von Depressionen wurde die Frau als voll schuldfähig eingestuft. Ihre Steuerungsfähigkeit war nicht eingeschränkt, was sie für ihre Taten voll verantwortlich machte.

Das Gericht konnte jedoch nicht vollständig klären, warum die Mutter ihre Tochter tötete. Ein heftiger Streit über die Nutzung von Handy und Tablet kurz vor der Tat wurde als möglicher Auslöser genannt. In ihrer Verzweiflung sagte die Mutter, sie habe "rot gesehen" und das Mädchen in der Küche erwürgt.

Folgen für die Familie

Der Ehemann der Angeklagten trat im Prozess als Nebenkläger auf. Die Tat hinterlässt tiefe Narben in der Familie. Das Strafmaß von elf Jahren zeigt, wie ernst das Gericht diesen Fall genommen hat, auch wenn die genauen Beweggründe der Mutter unklar bleiben.

Quelle: www.24edu.info/de, 1.wdr.de

 

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