Inhaltsverzeichnis:
- Hohe Kosten an deutschen Flughäfen
- Weniger Flüge ab Köln/Bonn und Weeze
- Keine Entlastung durch die Regierung
- Auswirkungen auf den deutschen Luftverkehr
Hohe Kosten an deutschen Flughäfen
Nach Angaben des Managers Dara Brady seien die Betriebskosten an deutschen Flughäfen zu hoch, um profitabel zu bleiben. Ryanair plane daher, 24 Flugverbindungen an neun Standorten zu streichen. Bereits eingestellte Standorte wie Dortmund, Dresden und Leipzig sollen nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Die Fluggesellschaft betont, dass steigende Luftverkehrssteuern, Sicherheitsgebühren und Flughafenkosten eine wirtschaftliche Expansion unmöglich machen. Diese Faktoren hätten in den vergangenen Jahren zu erheblichen finanziellen Belastungen geführt.
Weniger Flüge ab Köln/Bonn und Weeze
Auch Nordrhein-Westfalen ist betroffen. Die Flughäfen Köln/Bonn und Weeze verlieren jeweils zwei Verbindungen. Welche Strecken genau wegfallen, hat Ryanair bislang nicht bekannt gegeben. Fest steht jedoch, dass Passagiere in der Region künftig mit einem kleineren Angebot rechnen müssen.
In Hamburg und Berlin soll die Streichliste noch umfangreicher ausfallen. Der Druck auf die Airline sei besonders groß, da die Gebühren an größeren Flughäfen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen seien.
Keine Entlastung durch die Regierung
Das Regierungsbündnis aus CDU und SPD hatte ursprünglich geplant, die Abgaben und Steuern im Luftverkehr zu senken. Im Koalitionsvertrag wurde festgehalten, dass die Luftverkehrssteuer zurückgenommen und weitere Gebühren reduziert werden sollen.
Allerdings konnten sich die Verkehrspolitiker bisher nicht durchsetzen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage steht eine Steuersenkung nicht auf der politischen Agenda. Auch im Haushaltsentwurf für 2026 finden sich keine Anzeichen dafür, dass sich die Rahmenbedingungen für Fluggesellschaften bald verbessern könnten.
Auswirkungen auf den deutschen Luftverkehr
Die Kürzungen bei Ryanair treffen den deutschen Markt in einer ohnehin schwierigen Phase. Seit der Pandemie kämpft die Branche mit hohen Energiepreisen und Personalmangel.
- 24 Verbindungen werden gestrichen.
- Über 800.000 Sitzplätze fallen weg.
- Neun Flughäfen in Deutschland sind betroffen.
- Keine Wiederaufnahme des Betriebs in Dortmund, Dresden und Leipzig.
Brady warnte, dass der deutsche Luftverkehr weiter zurückfallen werde, solange die Regierung keine Entlastung bei Steuern und Gebühren schaffe. Ryanair sieht derzeit keine Möglichkeit, ihr Angebot hierzulande zu erweitern.
Die Entscheidung zeigt, wie stark wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen den Luftverkehr beeinflussen. Ohne Anpassungen der Kostenstruktur drohen Deutschland weitere Einschränkungen im internationalen Flugverkehr.
Quelle: WDR