Donnerstag, 19 Dezember 2024 16:40

Bonn plant umfassendes Sparpaket zur Haushaltssanierung

Investitionen-Bonn Investitionen-Bonn pixabay/Foto illustrativ

Die Stadt Bonn hat ein ehrgeiziges Konsolidierungspaket vorgestellt, das bis 2029 den Haushalt stabilisieren soll. Mit einer Kombination aus Einsparungen, Investitionen und zusätzlichen Einnahmen plant die Stadt, eine nachhaltige Trendwende einzuleiten.

Inhaltsverzeichnis:

Umfangreiche Einsparungen bis 2029

Die Bonner Stadtverwaltung plant, in den nächsten fünf Jahren 460 Millionen Euro einzusparen. Dies soll vor allem durch den Abbau von 300 städtischen Stellen erreicht werden, die bis 2029 nicht neu besetzt werden. Alle Bereiche der Verwaltung werden gleichermaßen von den Kürzungen betroffen sein, wie Oberbürgermeisterin Katja Dörner betonte. Durch diesen Schritt sollen allein 67 Millionen Euro eingespart werden.

Um die Servicequalität trotz der Sparmaßnahmen aufrechtzuerhalten, will die Stadt verstärkt auf Digitalisierung und Automatisierung setzen. Parallel dazu sollen wichtige Zukunftsinvestitionen gesichert bleiben, darunter der Ausbau von Kita- und OGS-Plätzen, die Sanierung von Schulen sowie die Umsetzung zentraler Verkehrsprojekte wie der Westbahn und der Seilbahn zum Venusberg.

Zusätzliche Einnahmen ohne Grundsteuererhöhung

Neben den Einsparungen plant die Stadt, ihre Einnahmen zu steigern. Dies soll unter anderem durch eine Erhöhung der Zweitwohnsteuer und eine moderate Anpassung der Bettensteuer für Touristen und Geschäftsreisende erfolgen. Auch die Verkehrsüberwachung sowie zusätzliche Fundsachenversteigerungen sollen die Stadtkasse füllen.

Interessant ist, dass die Stadtverwaltung eine Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuern ausdrücklich ausgeschlossen hat. Diese Entscheidung soll die finanzielle Belastung für Bürger und Unternehmen begrenzen.

Dörner fordert Unterstützung von Bund und Land

Trotz der geplanten Maßnahmen sieht Oberbürgermeisterin Katja Dörner weiterhin eine Unterfinanzierung der kommunalen Aufgaben. Sie forderte erneut, dass Bund und Land Städte wie Bonn stärker unterstützen. Konkret wies sie auf den Bedarf nach einem höheren Umsatzsteueranteil und einer Lösung für Altschulden hin.

"Die kommunale Ebene soll immer mehr Probleme lösen und Aufgaben übernehmen, bleibt aber bei der Finanzierung im Regen stehen. Wir brauchen eine solide Finanzausstattung, beispielweise durch einen höheren Anteil an der Umsatzsteuer, und endlich eine Altschuldenlösung."

Ausblick auf den Haushalt 2025/26

Im Januar 2024 sollen die Haushaltsberatungen beginnen. Ziel ist es, den Bonner Doppelhaushalt für 2025/26 bis Ende des Jahres zu verabschieden. Die Stadtverwaltung ist optimistisch, dass die Bezirksregierung den Plan genehmigen wird. Die Umsetzung des Konsolidierungspakets wird entscheidend sein, um Bonns finanzielle Zukunft zu sichern.

Quelle: www.sn2world.com/de, radiobonn.de

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