Sonntag, 10 November 2024 14:14

Briefversand in Deutschland verliert an Bedeutung

Porto Porto pixabay / Foto illustrativ

Die Anzahl verschickter Briefe in Deutschland sinkt kontinuierlich. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Post hat jeder elfte Deutsche im vergangenen Jahr keinen einzigen privaten Brief verschickt. Besonders für die Bonner Post wird dies zum Problem, da das Briefgeschäft zunehmend unprofitabel wird.

Inhaltsverzeichnis:

Deutsche verschicken immer weniger Briefe

Die Umfrageergebnisse von Forsa zeigen, dass 43 Prozent der Deutschen im letzten Jahr höchstens fünf Briefe versandt haben. Diese wenigen Briefe werden häufig zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Weihnachten oder für offizielle Zwecke wie Behördenanträge und Vertragskündigungen verschickt. Personen, die regelmäßig große Mengen an Briefen versenden, sind selten geworden. Nur drei Prozent der Befragten gaben an, im Jahr 2023 mehr als 50 Briefe verschickt zu haben.

Neue Regelung - Briefe dürfen länger unterwegs sein

Im Sommer wurde eine Reform des Postgesetzes beschlossen, die dem Bonner Postkonzern mehr Flexibilität bei der Briefzustellung gibt. Bislang mussten 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zugestellt werden. Mit der neuen Regelung müssen jetzt 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktag nach Einwurf ankommen. Die Forsa-Umfrage ergab, dass rund 40 Prozent der Befragten eine Zustellung am dritten Werktag für „akzeptabel“ halten. Etwa die gleiche Anzahl der Befragten wünscht sich jedoch, dass die Briefe bereits am zweiten Werktag zugestellt werden.

Kosten steigen - Porto wird erneut angepasst

Seit den 1990er Jahren verzeichnet die Post einen Rückgang im Briefversand. Der Rückgang und die gestiegenen Kosten pro Brief machen das Briefgeschäft für die Bonner Post zunehmend problematisch. Zum 1. Januar wird voraussichtlich das Porto erneut erhöht, um die höheren Betriebskosten auszugleichen. Die genaue Höhe der Portokosten ist jedoch noch nicht festgelegt, da die Post die Erhöhung nicht eigenständig entscheiden darf. Die Bonner Bundesnetzagentur muss die neue Portogebühr genehmigen.

Diese Entwicklung zeigt, dass die Briefbeförderung für die deutsche Bevölkerung an Bedeutung verliert, während die Bonner Post weiterhin mit höheren Kosten und geringeren Sendungsmengen zu kämpfen hat.

Quelle: www.milekcorp.com/de, radiobonn.de

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