Sonntag, 19 Mai 2024 13:00

Förderung von Photovoltaik in Bonn - Möglichkeiten und Hindernisse

Bonn - Photovoltaik Bonn - Photovoltaik fot: pixabay

Die Stadt Bonn bietet finanzielle Unterstützung für Hausbesitzer, die auf ihren Gebäuden Photovoltaikanlagen installieren möchten. Insbesondere für Besitzer von Baudenkmälern sind die Zuschüsse besonders attraktiv. Während eine typische Dachanlage mit einem Zuschuss von etwa 2.000 Euro unterstützt wird, können denkmalgeschützte Häuser einen doppelten Zuschuss erhalten. Dies stellt einen signifikanten finanziellen Anreiz dar, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.

Herausforderungen durch den Denkmalschutz

Obwohl die finanziellen Anreize attraktiv sind, gibt es erhebliche Herausforderungen, die mit dem Denkmalschutz verbunden sind. In Bonn gibt es etwa 4.000 Baudenkmäler, die laut Carmen Ulmen vom städtischen "Programmbüro Klimaneutrales Bonn 2035" eine wichtige Rolle im Rahmen der Energiewende spielen könnten. Dennoch haben bisher nur 17 Besitzer von denkmalgeschützten Gebäuden eine Förderung für Photovoltaikanlagen beantragt. Viele scheinen durch die strengen Auflagen des Denkmalschutzes abgeschreckt zu sein. Beispielsweise wurde Dietmar Müller von der Unteren Denkmalbehörde mitgeteilt, dass statt der geplanten neun nur vier Solarmodule auf seinem denkmalgeschützten Dach installiert werden dürfen, was die Wirtschaftlichkeit des Projekts infrage stellt.

Standpunkt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz betrachtet die Installation von Photovoltaikanlagen auf historischen Gebäuden skeptisch. Laut Vorstand Steffen Skudelny sei der technische Aufwand hoch und der Nutzen noch fraglich. Skudelny empfiehlt, zuerst Photovoltaikanlagen auf großen Freiflächen und Neubauten zu errichten, bevor historische Gebäude in Betracht gezogen werden.

Zusammenarbeit und kollektive Initiativen

In Reaktion auf die Herausforderungen durch den Denkmalschutz sucht Dietmar Müller nun nach anderen Hausbesitzern in Bonn, die ebenfalls Interesse an der Installation von Photovoltaik auf ihren denkmalgeschützten Gebäuden haben. Durch die Bildung einer gemeinsamen Initiative hofft er, die Stadtverwaltung möglicherweise umstimmen zu können und die Genehmigungspraxis zu verbessern, damit mehr historische Gebäude an der Energieerzeugung teilhaben können.

Die Stadt Bonn steht vor der Herausforderung, ihre Förderpolitik so anzupassen, dass sie sowohl den Erhalt von Baudenkmälern als auch die Fortschritte in der Energieerzeugung unterstützt. Während die finanziellen Anreize ein Schritt in die richtige Richtung sind, muss ein besserer Kompromiss zwischen Denkmalschutz und Umweltschutz gefunden werden, um die Klimaziele der Stadt bis 2035 zu erreichen.

Quelle: 1.WDR

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