Donnerstag, 12 September 2024 19:34

Elektrorevolution auf dem Rhein: Die erste Fähre mit Elektroantrieb nimmt den Betrieb auf  

Rhein - Bonn Rhein - Bonn fot: pixabay / illustrativ

In einer bemerkenswerten Entwicklung in der Schifffahrtsindustrie, hat die Fähre "Konrad Adenauer" in Niederkassel Mondorf ihre Dieselmotoren gegen Elektromotoren ausgetauscht. Dies markiert einen signifikanten Schritt in Richtung nachhaltigerer Verkehrslösungen auf dem Rhein. Fast neun Monate dauerten die Umbauarbeiten, bei denen die drei alten Dieselmotoren durch drei Elektromotoren mit jeweils 190 PS ersetzt wurden. Diese Umstellung ist nicht nur ein technisches Update, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz, da die Motoren nun vollständig mit Ökostrom betrieben werden.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Die Umwandlung der "Konrad Adenauer" in eine elektrisch betriebene Fähre war mit erheblichen technischen Herausforderungen verbunden. Die gesamte Elektrik musste angepasst und spezielle Sicherheitsmaßnahmen, wie eine Löschanlage für die Batterien, mussten installiert werden. Diese Batterien, die sich auf zwei Räume verteilen, können über Nacht vollständig mit Ökostrom aufgeladen werden, was den CO2-Fußabdruck der Fähre erheblich reduziert. Zudem wurden eine neue Klimaanlage und verbesserte Passagierbereiche eingeführt, um den Komfort während der Überfahrten zu erhöhen.

Positive Resonanz und betriebliche Vorteile

Die Reaktionen auf die neu umgerüstete Fähre sind durchweg positiv. Passagiere genießen die ruhige und saubere Fahrt, die im Gegensatz zu den früheren, lärmintensiven Dieselüberfahrten steht. Betriebsleiter Ingo Schneider-Lux betont die Vorteile des Elektroantriebs, nicht nur in Bezug auf die Umwelt, sondern auch auf die Wartung und Betriebskosten. Die elektrischen Motoren erfordern weniger Wartung, da regelmäßige Ölwechsel und Filterwechsel entfallen. Auch der Fährführer Werner Mauel berichtet von einer anfänglich zurückhaltenderen Fahrweise, die sich jedoch schnell normalisiert hat, da die Batterien auch nach einem vollen Einsatztag noch über ausreichend Kapazität verfügen.

Ausblick in die Zukunft

Die "Konrad Adenauer" ist derzeit im Probebetrieb zwischen Bonn Bad Godesberg und Königswinter Niederdollendorf, und es werden keine größeren Probleme berichtet. Die nahegelegene Lux-Werft, die die Umrüstung durchführte, steht bereit, um bei eventuellen Anfangsschwierigkeiten schnell eingreifen zu können. Zusätzlich wird bereits an der nächsten Fähre, der "Mondorf", gearbeitet, die Anfang des nächsten Jahres ebenfalls als Elektrofähre in Betrieb gehen soll. Dies unterstreicht das Engagement und den fortschrittlichen Ansatz der Region in Bezug auf umweltfreundliche Transportlösungen auf dem Rhein.

Diese Initiative zeigt, wie durch innovative Technologien und die Bereitschaft zur Veränderung nachhaltige Verkehrslösungen erfolgreich implementiert werden können. Sie setzt nicht nur neue Maßstäbe für die Schifffahrt auf dem Rhein, sondern dient auch als Vorbild für andere Regionen und Branchen.

Quelle: www.24hours-news.net/de, 1.WDR

 

 

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