Schüsse auf Uhrengeschäft in Köln-Niehl: Verbindungen zur Rockerszene?
Am Samstagmorgen ereignete sich ein schwerer Zwischenfall im Kölner Stadtteil Niehl. Ein Unbekannter gab mehrere Schüsse auf ein Uhrengeschäft ab. Nach ersten Einschätzungen der Ermittler könnte dieser Angriff im Zusammenhang mit der Rockerszene stehen. Der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer, erklärte, dass es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Konflikt innerhalb der Rockergruppen handeln könnte. Auch in der Vergangenheit waren immer wieder Schüsse auf Wohn- und Geschäftshäuser verübt worden, die mit der Rockerszene in Verbindung gebracht wurden. Die Polizei prüft derzeit, ob es sich um einen Racheakt oder eine Machtdemonstration handelt, die im Rockermilieu nicht unüblich sind.
Konflikte im Drogenmilieu: 300 Kilo Cannabis verschwunden
Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen liegt im Drogenmilieu. Es geht um eine Drogenlieferung aus den Niederlanden, bei der 300 Kilogramm Cannabis spurlos verschwunden sind. Diese Auseinandersetzungen haben offenbar bereits zu mehreren gewalttätigen Zwischenfällen geführt. Unter anderem wurde vor kurzem ein schwerer BMW in Brand gesetzt, unter dem eine scharfe Handgranate gefunden wurde. Ermittler vermuten, dass eine kriminelle Bande aus dem Großraum Köln hinter dem Diebstahl der Drogen steckt. Die genauen Hintergründe sind jedoch noch unklar, da bislang keine konkreten Verdächtigen festgenommen wurden.
Explosion in Wachtberg: Zusammenhang mit Drogengeschäften vermutet
Am vergangenen Sonntagmorgen erschütterte eine Explosion ein Privathaus in Wachtberg-Adendorf. Um 4:30 Uhr detonierte ein Sprengsatz vor dem Haus. Die Bonner Staatsanwaltschaft, die in engem Austausch mit der Kölner Polizei steht, untersucht derzeit, ob es eine Verbindung zu den Auseinandersetzungen im Drogenmilieu gibt. Es gibt Hinweise darauf, dass der Anschlag möglicherweise dem Sohn des Hausbesitzers galt, der seit mehreren Jahren im Ausland lebt. Auf das Haus wurde der Name des Sohnes sowie das Wort „Dieb“ gesprüht, was ein Indiz für einen möglichen Zusammenhang mit den verschwundenen Drogen sein könnte. Doch auch hier tappen die Ermittler noch im Dunkeln, da keine handfesten Beweise vorliegen.
Warnung vor voreiligen Schlüssen
Die Ermittler betonen, dass trotz der zahlreichen Hinweise und Spuren noch Vorsicht geboten ist. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass verschiedene Tätergruppen die Gelegenheit nutzen, um eigene kriminelle Ziele zu verfolgen. Trittbrettfahrer könnten die Verwirrung und Unsicherheit für ihre Zwecke ausnutzen, ohne direkt in die größeren Konflikte verwickelt zu sein. Die Polizei setzt daher alles daran, die einzelnen Taten genau zu analysieren und mögliche Zusammenhänge zu erkennen.
Quelle: www.patizonet.com/de, 1.wdr.de