Inhaltsverzeichnis:
- 75.000 Liter Chemikalien und ein selbstgebauter Reaktor
- Vorwurf gegen den 66-jährigen Bonner
- Durchsuchung bei der Tochter bringt neue Hinweise
- Überblick der wichtigsten Fakten
75.000 Liter Chemikalien und ein selbstgebauter Reaktor
Im August 2024 stießen Ermittler im Bonner Stadtteil Dransdorf auf ein geheimes Labor. Die Anlage befand sich in einem bunkerähnlichen Gebäude, das professionell gesichert war. Insgesamt wurden dort 75.000 Liter chemischer Substanzen sichergestellt. Darunter befanden sich auch mehrere gefährliche Lösungsmittel und Grundstoffe zur Herstellung synthetischer Drogen. Besonders auffällig: Ein selbstgebauter Reaktor, der zur Produktion von Amphetamin-Öl verwendet wurde.
Das Labor war laut Landeskriminalamt monatelang in Betrieb. Die Herstellung verlief offenbar unentdeckt. Der Reaktor war zentraler Bestandteil des Systems. Er diente dazu, Amphetamin-Öl in großen Mengen zu extrahieren und weiterzuverarbeiten. Die Technik sei komplex, die Sicherheitslage vor Ort kritisch gewesen. Spezialisten des Landeskriminalamts arbeiteten zwei Tage unter strengen Vorsichtsmaßnahmen, um die Anlage zu sichern.
Vorwurf gegen den 66-jährigen Bonner
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, Drogen im Wert von mindestens drei Millionen Euro verkauft zu haben. Die Ermittlungen ergaben, dass er die Substanzen selbst produziert und weiterveräußert haben soll. Die Drogen wurden vermutlich über ein Netzwerk innerhalb Nordrhein-Westfalens verteilt.
Bei der ersten Durchsuchung vor Ort nahm die Polizei fünf Personen fest. Sie kamen nach kurzer Zeit wieder frei. Die Beamten identifizierten später den mutmaßlichen Haupttäter. Es handelt sich um einen 66-jährigen Mann aus Bonn, der als Betreiber des Labors gilt. Er befindet sich seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft.
Durchsuchung bei der Tochter bringt neue Hinweise
Während der Ermittlungen wurde auch die Wohnung der Tochter des Angeklagten durchsucht. Sie soll Eigentümerin des Grundstücks in Dransdorf sein, war jedoch während der Durchsuchung nicht anwesend. Die Polizei entdeckte dort verdächtige Flüssigkeiten, die nun ebenfalls untersucht werden. Die Tochter bestreitet die Schuld ihres Vaters. Im Internet hat sie eine Petition gestartet, mit der sie seine Freilassung fordert.
Weitere Ermittlungen laufen. Der Angeklagte bestreitet bislang alle Vorwürfe. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht dem Mann eine mehrjährige Haftstrafe.
Überblick der wichtigsten Fakten
- 75.000 Liter Chemikalien im illegalen Labor gefunden
- Selbstgebauter Reaktor zur Herstellung von Amphetamin-Öl
- Verkaufswert der Drogen: mindestens 3 Millionen Euro
- Fünf Personen festgenommen, aber später wieder freigelassen
- Hauptverdächtiger: 66-jähriger Bonner, aktuell in U-Haft
- Tochter des Angeklagten kämpft öffentlich für seine Unschuld
- Der Strafprozess am Bonner Landgericht hat begonnen. Die Beweislage wird in den kommenden Wochen analysiert.
Quelle: WDR, www.360edumobi.com/de