Dienstag, 06 Mai 2025 08:50

Tuberkulosefall am Hardtberg-Gymnasium in Bonn

Bluttest Bluttest Foto: pixabay

Nach dem Fund eines Tuberkulosefalls an einer Bonner Schule hat das Gesundheitsamt umfangreiche Untersuchungen eingeleitet. Über 200 Personen könnten Kontakt zur infizierten Begleitperson gehabt haben. 150 Schülerinnen und Schüler unter 15 Jahren werden derzeit medizinisch überprüft.

Inhaltsverzeichnis:

Hardtberg-Gymnasium - Bluttests bei Kindern angelaufen

Das Bonner Gesundheitsamt startete am Dienstag die ersten Bluttests am Hardtberg-Gymnasium. Die Maßnahme folgt auf die bestätigte Infektion einer Schulbegleitperson. Die Person war zuvor mit Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort wurde Tuberkulose festgestellt. Sofort nach dem Befund informierten die Ärzte das Gesundheitsamt der Stadt Bonn. Die Schule erhielt am darauffolgenden Mittwoch eine Mitteilung über den Vorfall.

Aktuell laufen Tests bei 150 Minderjährigen, die potenziell Kontakt mit der infizierten Person hatten. Weitere 50 Schülerinnen und Schüler über 15 Jahren werden später untersucht. Bei älteren Jugendlichen ist eine Infektion in der Frühphase oft schwer nachweisbar. Deshalb müssen sie in einigen Wochen erneut getestet werden. Laut Angaben der Stadt Bonn betrifft die Untersuchung sämtliche Personen mit möglichem Nahkontakt zur infizierten Begleitperson.

Nordrhein-Westfalen - Rückgang der Tuberkulosefälle seit 2018

Im Jahr 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen etwa 930 Tuberkulosefälle registriert. Das geht aus der aktuellen Statistik des Landeszentrums Gesundheit hervor. Zwischen 2015 und 2018 lag die Zahl der Erkrankungen noch bei über 1.300 pro Jahr. Der aktuelle Fall in Bonn verdeutlicht dennoch, dass weiterhin Vorsicht geboten ist. Tuberkulose zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten. Die Erreger gelten als hochinfektiös, vor allem in geschlossenen Räumen mit engem Kontakt.

Gesundheitsamt Bonn informiert Eltern und Lehrkräfte

Ein Merkblatt mit wichtigen Informationen wurde an Eltern und das Kollegium verteilt. Das Dokument enthält Hinweise zu Symptomen wie anhaltendem Husten oder Fieber. Es weist auch darauf hin, dass die Erreger nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe befallen können. Ziel ist, bei ersten Anzeichen schnell medizinisch zu reagieren. Das Gesundheitsamt bittet daher um besondere Aufmerksamkeit in den kommenden Wochen.

Überblick über die wichtigsten Maßnahmen

  • 150 Kinder unter 15 Jahren: sofortiger Bluttest.
  • 50 Jugendliche über 15 Jahren: Nachtestung in mehreren Wochen.
  • Rund 200 mögliche Kontaktpersonen insgesamt.
  • Informationsblatt für Familien und Lehrkräfte mit Symptomerklärung.
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Gesundheitsamt und Krankenhaus.

Die Behörden beobachten die Lage weiterhin aufmerksam und planen nächste Schritte in Abhängigkeit von den Testergebnissen.

Quelle: WDR, www.globewings.net/de

Informationen

  • 1