Mittwoch, 12 Januar 2022 16:24

COVID-19: Save the Childrens neuer digitaler Fortbildungskurs für Kita-Mitarbeitende kommt Kindern zugute

COVID-19: Save the Childrens neuer digitaler Fortbildungskurs für Kita-Mitarbeitende kommt Kindern zugute pixabay

Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen sind noch lange nicht vorüber. Auch bei uns in Deutschland sind Kinder und Jugendliche besonders stark von pandemiebedingten Belastungen betroffen.

Aus diesem Grund setzt sich die Kinderrechtsorganisation Save the Children hierzulande verstärkt dafür ein, Kinder in diesen schwierigen Zeiten so gut wie möglich zu unterstützen und startet jetzt einen digitalen Fortbildungskurs für Fachkräfte in Kindertagesstätten und Grundschulen.

Schon im März beginnt das neue bundesweite Projekt von Save the Children Deutschland: ein circa dreiwöchiger digitaler Fortbildungskurs für 480 Teilnehmende zur Unterstützung und Begleitung von Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren. Das Projekt ist seit Oktober letzten Jahres in Planung und kann durch die Finanzierung einer Summe von EUR230.400 im Rahmen des Programms "AUF!leben - Zukunft ist jetzt" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung nun verwirklicht werden.

"Studien belegen, dass die psychosoziale Belastung während der Pandemie unverhältnismäßig gestiegen ist und dazu führt, dass Kinder langfristig in ihren Bildungschancen benachteiligt werden", sagt Marion Zirngibl, Teamleiterin für Bildung in den Deutschen Programmen von Save the Children. "Es ist uns wichtig, Kinder durch qualifiziertes pädagogisches Personal zu helfen, resilient und selbstwirksam zu werden, sodass Bildungsgerechtigkeit von einem Schlagwort immer mehr zur Realität wird."

Aus einer Analyse von Save the Children von mehr als 13.000 Kindern in 46 Ländern im letzten Jahr, ging hervor, dass der Corona-Lockdown weltweit zu einem besorgniserregenden Zuwachs an Fällen von Depressionen, Angstzuständen, Einsamkeit und sogar Selbstgefährdung bei Kindern geführt hat. Zudem wirkt die Pandemie als Verstärker bereits zuvor bestehender Ungleichheiten und Entwicklungsrisiken.

Der Übergang von der Kita in die Schule ist eine sensible Entwicklungsphase für Kinder und kann zusätzlich Belastungen auslösen, besonders wenn Pandemie-Einschränkungen dazu kommen. Das Wegfallen von verlässlichen Strukturen, sozialem Lernen und Sprachförderung kann Kindern den Start in die Schulzeit erschweren und zu dauerhaften negativen Auswirkungen führen.

Pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Grundschulen stehen vor der Aufgabe, Kinder in dieser wichtigen Entwicklungsphase zu stärken. Dazu braucht es neben Wissen zu Ursachen, Auswirkungen und Bewältigungsmöglichkeiten für Krisen auch Handlungskompetenz. Ziel der Fortbildung ist es also, diese Fähigkeiten auf ganzer Linie zu stärken.

Wie lassen sich psychische Belastungen bei Kindern erkennen? Welche Risiko- und Schutzfaktoren gibt es für Kinder in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen? Welche Faktoren lassen sich dabei beeinflussen? Die Teilnehmenden gehen innerhalb des Kurses mit konkreten Vorhaben in die Praxisphase und probieren erarbeitete Handlungsoptionen aus. Im Anschluss werden die Erfahrungen gemeinsam reflektiert und es gibt Raum für vertiefenden Austausch.

"Kinder haben ein Recht auf Bildungschancen und ein Recht darauf, gesund aufzuwachsen. Dafür setzen wir uns weltweit ein, ob in Uganda oder Afghanistan", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. "Aber das gilt auch für Deutschland, wo die Pandemie viele Kinder ebenfalls zurückwirft, besonders die sowieso schon benachteiligten. Dieser Fortbildungskurs ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Rechte von Kindern auch hierzulande zu stärken."

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre es in den Augen von Save the Children Deutschland, einen langfristigen Fokus auf psychosoziale Unterstützung, Kinderrechte und Kinderschutz in Bildungseinrichtungen zu setzen, um die Chancengerechtigkeit zu fördern, selbst nachdem die Corona-Notmittel zum Ende dieses Jahres ausgelaufen sind. Denn die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und die Auswirkungen werden uns noch lange begleiten.

Über Save the Children:

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

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