Inhalt:
- Nur 47 Prozent der Eltern halten ihre Kinder für sehr gesund
- Adipositas - ein wachsendes Gesundheitsproblem
- Psychische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen nehmen zu
- Informationsbedarf und Unterstützung durch Krankenkassen erforderlich
Nur 47 Prozent der Eltern halten ihre Kinder für sehr gesund
In der Region Bonn und den umliegenden Kreisen schätzen lediglich 47,2 Prozent der Eltern den Gesundheitszustand ihrer Kinder als „sehr gut“ ein. Dieser Wert ist der niedrigste unter den zehn untersuchten Regionen der AOK Rheinland/Hamburg. Die häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern umfassen Adipositas, psychische Erkrankungen sowie Entwicklungsstörungen. Besonders auffällig ist, dass 32 Prozent der Eltern ihre Kinder durch diese Leiden stark belastet sehen. Diese Zahl spiegelt das Ausmaß der gesundheitlichen Herausforderungen wider, mit denen Kinder in dieser Region konfrontiert sind.
Adipositas - ein wachsendes Gesundheitsproblem
Adipositas ist eine der größten Sorgen vieler Eltern. In den Kreisen Bonn, Rhein-Sieg und Euskirchen wurde bei zwei Prozent der Kinder Adipositas diagnostiziert. Der Body-Mass-Index (BMI) zeigt jedoch, dass diese Zahl auf sieben Prozent ansteigt, wenn auch Kinder mit Übergewicht berücksichtigt werden. Die Diagnose Adipositas löst bei 63 Prozent der Eltern Ängste über eine mögliche gesellschaftliche Benachteiligung ihrer Kinder aus. Überdies befürchten 80 Prozent, dass die Erkrankung sich verschlechtern könnte. Diese Sorgen sind tief verwurzelt, da Adipositas oft zu langfristigen gesundheitlichen Einschränkungen führt.
Psychische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen nehmen zu
Auch psychische Erkrankungen bereiten vielen Eltern große Sorgen. Rund 8,3 Prozent der Eltern in der Region vermuten eine psychische Störung bei ihren Kindern – eine der höchsten Raten in der AOK-Region Rheinland/Hamburg. Diese Kinder zeigen oft Symptome wie Nervosität, Gereiztheit und Schlafprobleme. Die Eltern sehen sich selbst ebenso stark belastet: 55 Prozent der Eltern geben an, dass die psychische Erkrankung ihrer Kinder sie stark fordert. Ähnlich verhält es sich bei Entwicklungsstörungen, von denen 5,8 Prozent der Eltern in den Kreisen ausgehen.
Informationsbedarf und Unterstützung durch Krankenkassen erforderlich
Helmut Schneider, Regionaldirektor der AOK, betont die Wichtigkeit, Eltern mit klaren und verständlichen Informationen zu versorgen. Eltern von Kindern mit ADHS, Adipositas und anderen chronischen Erkrankungen äußern oft einen großen Bedarf an unterstützenden Informationen. Fast 29 Prozent der Eltern fühlen sich nicht ausreichend informiert, und viele geben an, sich im Umgang mit den Erkrankungen überfordert zu fühlen. Schneider sieht hier die Krankenkassen in der Verantwortung, Familien Zugang zu relevanten Informationen und Behandlungsangeboten zu bieten. Dies könnte Eltern dabei helfen, die Herausforderungen besser zu meistern und die Gesundheit ihrer Kinder nachhaltig zu fördern.
Der Kindergesundheitsatlas zeigt deutlich, dass die Gesundheitskompetenz der Eltern eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse dieser Umfrage verdeutlichen den dringenden Bedarf an umfassenderen Unterstützungsprogrammen und einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schulen und Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Regionen.
Quelle: www.24edu.info/de, web.de