Dienstag, 05 November 2024 20:37

Prozess um tödlichen Fahrradunfall in Wachtberg

Prozess Prozess pixabay / Foto illustrativ

Eine 17-jährige Radfahrerin aus Bonn verlor auf tragische Weise ihr Leben bei einem Verkehrsunfall in Wachtberg. Jetzt steht die Fahrerin, eine 62-jährige Frau, vor dem Bonner Landgericht, angeklagt wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen die Angeklagte, die im Juli 2023 auf der Kreisstraße die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und in den Gegenverkehr geriet.

Inhaltsverzeichnis:

Die Angeklagte und der Unfallhergang

Im Juli 2023 fuhr die 62-Jährige ein Auto, das einem Familienmitglied gehörte, als sie plötzlich auf die Gegenfahrbahn geriet. Dabei erfasste sie zwei junge Radfahrerinnen im Alter von 16 und 17 Jahren, die auf dem Heimweg vom Reiten waren und ihre E-Bikes nutzten. Der Zusammenstoß endete tragisch: Die 17-Jährige verstarb einen Tag nach dem Unfall im Krankenhaus, während ihre 16-jährige Schwester schwer verletzt überlebte. Unklar bleibt die Ursache des Spurwechsels. Laut Staatsanwaltschaft gab es keine Hinweise auf den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Ablenkung durch ein Smartphone. Die Angeklagte behauptet jedoch, sich an die Sekunden vor dem Unfall nicht erinnern zu können und beruft sich auf Gedächtnislücken. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass die Frau entweder unachtsam oder abgelenkt gewesen sein könnte.

Aussagen und Reaktionen der Familienangehörigen

Am ersten Verhandlungstag erschien die Familie der Verstorbenen, darunter die Eltern und die überlebende Schwester, im Gericht. Die Aussagen der Angeklagten sind für die Angehörigen besonders schwer zu ertragen. Die Anwälte der Familie äußerten Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Angeklagten, da sie einige Details des Unfalls noch rekonstruieren konnte, etwa dass sie in den letzten Sekunden vor dem Zusammenstoß nicht in ihre Handtasche gegriffen habe. Unter Tränen schilderte die jüngere Schwester als Zeugin ihre Erinnerungen an den Unfall und die letzten Momente mit ihrer älteren Schwester. Die emotionale Belastung ist für die Familie offensichtlich und verstärkt die Spannungen im Gerichtssaal.

Erwartete Strafe und Fortgang des Prozesses

Im Falle einer Verurteilung drohen der Angeklagten eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Die Entscheidung des Gerichts wird am Ende des Monats erwartet. Bis dahin bleibt die Frage nach der Ursache des Spurwechsels unbeantwortet, und der Schmerz der Familie über den Verlust ihrer Tochter und Schwester ist allgegenwärtig.

Quelle:  webrivaig.com/de,1.wdr.de

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