Dienstag, 07 Oktober 2025 11:55

Telekom testet Sicherheit mit Hilfe von Hackern

Ethische Hacker prüfen die Sicherheit der Telekom-Systeme in Bonn. Ethische Hacker prüfen die Sicherheit der Telekom-Systeme in Bonn. Pexels/Foto illustrativ

Die Deutsche Telekom hat neun sogenannte „ethische Hacker“ eingeladen, um die Sicherheit ihrer Systeme zu prüfen. In einem Konferenzraum in Bonn wurde ein spezielles Mobilfunknetz aufgebaut, das gezielt angegriffen werden sollte. Ziel ist es, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu schließen.

Inhaltsverzeichnis:

Hacker aus vier Ländern testen Telekom-Netz

Im Raum stehen Laptops, Energydrinks und schwarze Kleidung – viele Klischees werden bestätigt. Neun Hacker aus Australien, den USA, den Niederlanden und Großbritannien nehmen an dem Wettbewerb teil. Unter ihnen ist der 24-jährige Amerikaner, der sich „Busescanfly“ nennt. Er beschreibt sich selbst als Nerd, der seine Arbeit liebt.

Leiter der technischen Sicherheit bei der Deutschen Telekom ist Stefan Pütz, der das Projekt koordiniert. Er erklärt, dass das Unternehmen regelmäßig interne Sicherheitsprüfungen durchführt. Diesmal jedoch sollen auch erfahrene Spezialisten von außen beteiligt werden. Damit nutzt die Telekom die internationale Expertise der Szene, um ihre Abwehrsysteme zu verbessern.

Der schwarze Turm mit der Antenne

Im Mittelpunkt steht ein schwarzer Technikturm mit einer Antenne. Er erzeugt ein isoliertes Mobilfunknetz, das vollständig vom realen Telekom-Netz getrennt ist. Dort versuchen die Hacker, mit ihren Laptops einzudringen. Ziel ist es, Sicherheitslücken zu entdecken, ohne echte Kundendaten zu gefährden.

Die Aufgaben sind anspruchsvoll. Die Teilnehmer sollen unter anderem versuchen, Telefongespräche zu stören oder den Datenverkehr zu analysieren. Gelingt es jemandem, theoretisch an Kundendaten zu gelangen, winkt ein Preisgeld von 100.000 Euro. Diese Summe soll die Teilnehmer zusätzlich motivieren und die Bedeutung der Aktion unterstreichen.

Alexander Pick und die kreative Seite des Hackens

Ein weiterer Teilnehmer ist Alexander Pick, ein Sicherheitsexperte aus Norddeutschland. Er betont, dass beim Hacken Kreativität entscheidend ist. „Man kann viel erreichen, wenn man die richtigen Werkzeuge kennt und kreativ denkt“, erklärt er. Für ihn ist der Wettbewerb eine Gelegenheit, neue Techniken zu erproben und Wissen mit anderen zu teilen.

Auch die ethischen Hacker verdienen ihr Geld – aber mit legalen Mitteln. Sie helfen Unternehmen, Sicherheitslücken zu erkennen, bevor diese von Kriminellen ausgenutzt werden. So entsteht ein direkter Nutzen für die Telekom und ihre Kunden.

Zusammenarbeit zwischen Technik und Talent

„Busescanfly“ betont, dass es bei der Aktion nicht um Zerstörung, sondern um Hilfe geht. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern will er dazu beitragen, die Systeme sicherer zu machen. „Wir nutzen unsere Fähigkeiten, um Schwachstellen zu entdecken und zu schließen“, sagt er.

Zum Ende der Woche wird sich zeigen, wer erfolgreicher ist – die neun ehrlichen Hacker oder der schwarze Kasten mit der Antenne. Das Ergebnis entscheidet, wie sicher die Systeme der Telekom wirklich sind und welche Verbesserungen notwendig bleiben.

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  1. 9 ethische Hacker aus 4 Ländern nehmen teil.
  2. 100.000 Euro Preisgeld für die Entdeckung kritischer Schwachstellen.
  3. Das getestete Netz ist vom echten Telekom-Netz getrennt.
  4. Ziel: Verbesserung der Systemsicherheit durch externe Spezialisten.

Die Aktion zeigt, dass die Deutsche Telekom aktiv nach Wegen sucht, ihre digitalen Infrastrukturen zu schützen – durch Kooperation, Transparenz und technisches Können.

Quelle: WDR, www.patizonet.com/de/

  

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